Über den Wolken: Die Geschichte der INTERFLUG

Über den Wolken: Die Geschichte der INTERFLUG

Die Geschichte der INTERFLUG beginnt (wie so oft) mit Stolpersteinen aus der BRD: Die westdeutsche Lufthansa, die im September 1954 aus der Konkursmasse der liquidierten "alten" Deutschen Lufthansa AG das Firmenzeichen erworben hatte, verhinderte Versuche der DDR-Lufthansa, in internationalen Organisationen Mitglied zu werden. Auch der Flugverkehr in das westliche Ausland gestaltete sich Lufthansa der DDR immer schwieriger, da Überflug- und Landerechte nicht oder nur eingeschränkt gewährt wurden. Die Neugründung einer Fluggesellschaft war der einzige Ausweg.

An dieser Stelle sei einmal darauf hingewiesen, dass die BRD die DDR erst im Jahr 1973 (also 24 Jahre nach Gründung!) anerkannte.

Laut der Hallstein-Doktrin (1955) nahm Westdeutschland mit keinem Land (außer den Sowjets) diplomatische Beziehungen auf, das die Souveränität Ostdeutschlands anerkannte. Walter Hallstein war bis 1967 nicht nur der erste Vorsitzende der Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (Vorläufer der EU), sondern bis 1945 auch Mitglied in mind. 5 verschiedenen Nazi-Organisationen, Professor an der Uni Frankfurt, sowie nationalsozialistischer Führungsoffizier...

Doch zurück zur INTERFLUG: Dank westdeutscher Intervention, stellte die DDR bis 1963 ihr gesamtes Flugwesen auf die neue Marke INTERFLUG um. Und zwar wirklich alles – von Sprühflugzeugen bis zu Linienfliegern hieß fortan alles Interflug.

Das Streckennetz hatte bereits 1983 eine Ausdehnung von 2,3 Milliarden Passagierkilometern, bei 1,3 Millionen beförderten Fluggästen. Damit wies die INTERFLUG eine mit Olympic Airways vergleichbare Größe auf.

im April 1991 war Schluss: Die letzte Tupolew der INTERFLUG landete aus Wien kommend an ihrem Heimatflughafen Berlin-Schönefeld, danach wickelte die Treuhand die ostdeutsche Airline (mit dem wunderschönen Logo!) ab.

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